Anfrage: Photovoltaik-Anlagen auf Wasserflächen im Kreis Mettmann

Photovoltaik-Anlagen auf Wasserflächen im Kreis Mettmann

Im Rahmen der Klimakrise ist es zwingend erforderlich, dass in allen Bereichen des öffentlichen Lebens Maßnahmen ergriffen werden, die den CO2-Ausstoß verringern und den Energiebedarf durch erneuerbare Energien decken. Zu diesen erneuerbaren Energien zählt in besonderer Weise die Installation von Photovoltaik-Anlagen.

Dem Sachstandsbericht der Kreisverwaltung zur Nutzung erneuerbarer Energien vom 04.02.2021 unter AZ 70/005/2021 ist zu entnehmen, dass der Ausbau der Photovoltaik im Kreis Mettmann weitestgehend stagniert. Ursächlich für die genannte Stagnation sind neben den fehlenden Anreizen für die Installation auf Gebäuden auch die geringe Anzahl von geeigneten Freiflächen zu nennen. Zwischenzeitlich wurden jedoch als Alternative zu Land gestützten Anlagen schwimmende Anlagen auf Wasserflächen realisiert. Schwimmende PV-Anlagen wurden bereits 2016 in Asbach-Bäumenheim (Bayern) und in Renchen (Baden-Württemberg) realisiert.

Zuletzt hat die Fa. Hülskens in Wesel eine schwimmende Anlage installiert und in Betrieb genommen. Die Anlage läuft weitestgehend wartungsfrei und deckt den Energiebedarf des Unternehmens zu einem Drittel. Mit einer Amortisationszeit von ca. 10 Jahren und einer Betriebszeit von mindestens 20-30 Jahren ist die Anlage sehr wirtschaftlich zu betreiben. Die ursprünglich kalkulierten Leistungen der Anlagen wurden in allen Fällen um ca. 10% gegenüber Land gestützten Anlagen übertroffen.

Geeignet für solche Anlagen sind insbesondere Wasserflächen, die künstlich entstanden sind (Baggerseen). In den Niederlanden ist ein verstärkter Einsatz zu verzeichnen, wodurch unser Nachbarland bereits bis 2045 Klimaneutralität anstrebt. Nach Ansicht der FDP-Kreistagsfraktion erscheinen ca. 20 Wasserflächen für die Aufnahme dieser neuartigen PV-Anlagen als geeignet.

Negative Auswirkungen auf die Umwelt sind derzeit nicht bekannt. Die Naturschutzverbände gehen davon aus, dass die Anlage den Bewuchs am Seegrund beeinflussen könnte. Allerdings sind mit der Reduzierung der Sonneneinstrahlung und der damit verbundenen geringeren Verdunstung des Wassers sowie die geringere Aufheizung des Wassers positive Effekte zu erwarten.